Indigene Völker

Der Begriff „indigen“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „eingeboren“ oder „einheimisch“. Der Ausdruck „Indigenes Volk“ ist somit eine Bezeichnung für Einheimische bzw. Ureinwohner. Indigene Völker sind häufig die zuerst in ein Gebiet eingewanderten Bewohner. Sie bewahren freiwillig ihre kulturellen Besonderheiten wie Sprache, Gesellschaftsorganisation, Religion oder Arbeitsweise. Man geht von 300-400 Millionen Menschen weltweit aus, die als Angehörige indigener Völker angesehen werden, verteilt auf 70 Staaten.

Indigene Völker leben auf allen Kontinenten der Erde und in allen Regionen mit tropischen Wäldern. Viele von ihnen verzichten heute auf traditionelle Kleidung und tragen sie nur noch bei Festen.

Es gibt nur noch wenige Völker - meist in abgelegenen Gebieten -, die wirklich ohne jeden Kontakt zur Außenwelt in völliger Isolierung leben. Einige von Ihnen ziehen dies freiwillig einer modernen Lebensweise vor.

Für viele Indigene ist das Leben schwer. Sie erlebten und erleben Unterdrückung, Enteignung, Ausschluss aus der nationalen Gesellschaft und offene Diskriminierung. Zur Zeit der Kolonien wurden sie oft nicht als vollwertige Menschen behandelt.

Die einzige internationale Norm, die Auswirkung auf indigene Völkern hat und rechtsverbindlichen Schutz und Anspruch auf eine Vielzahl von Grundrechten garantiert, ist die Konvention 169 der ILO. Ratifiziert wurde sie bislang von 17 Staaten, darunter mit Norwegen, Dänemark und den Niederlanden nur drei aus der wohlhabenden westlichen Welt.

In vielen Ländern kämpfen indigene Völker gegen die Zerstörung ihres Lebensraums und ihrer Lebensgrundlage. Ein Hauptproblem sind die Konflikte durch Ressourcennutzung in den Territorien indigener Völker. In den meisten Staaten erstrecken sich Landrechte nicht auf Bodenschätze, so dass große Rohstoffgesellschaften oder die nationalen Regierungen meist unüberwindliche Gegner für indigene Völker darstellen.